Den zweiten Versuch starte ich ca. 3h vor der Landung in Auckland.

Die meiste Zeit dieses Flugs habe ich überraschenderweise verschlafen. Zum Glück, so ging die Zeit schnell rum. Jetzt ist aber auch gut, mir tut alles weh und ich kann nur noch an ein Bett denken, meine Beine hochzulegen und mich auszustrecken… Außerdem hab ich mich grad im Spiegel gesehen – und sehe leider genauso aus, wie ich mich fühle…

Mein Plan, nochmal von zuhause aus vor meinem Abflug zu schreiben, hat nicht geklappt. Ich hatte dann doch noch einiges zu tun und einige unvorhergesehene Sachen kam auch noch dazu – so hat mich meine am Dienstag kaputt gegangene iPad-Kamera einen ganzen Nachmittag (Formatierren & Neuaufsetzen des Geräts, in der Hoffnung, dass es dann wieder geht), viele Nerven und ehrlicherweise auch einige Tränen gekostet. Genutzt hat nix davon, ich habe jetzt zusätzlich noch das alte ALDI-Tablet dabei, zum Skypen.

Schlussendlich gepackt habe ich dann erst am Freitag und dann gleich mehrfach… Musste doch noch einige meiner „Nice to Have“-Sachen daheim lassen. Kein Kneipenbesuch im Jeansrock nach einem Spätzle-Abendessen… 😉

da ist alles drin

Mit dem restlichen Zeug kam ich trotzdem auf stolze 22,5kg, 6kg mehr als bei der Weltreise. War ja klar, ich wusste schon, dass es mehr ist, aber jetzt ist mein Rucksack und auch der Flug-Packsack echt am Anschlag. Ich hab den Rucksack dann gar nicht mehr rausgeholt, der arme Tobi hat ihn im Sack zum Flughafen geschleppt. Auf dem Rückflug werde ich (hoffentlich) nicht mehr haben, einige meiner Sachen lasse ich sicher hier und was sich rausstellt, dass ich nicht brauche, gebe ich dann schon Tobias mit im Mai.

Freitag Abend um halb 9 war ich dann so weit und konnte zum gemütlichen Teil mit Tobias übergehen. Und während ich die Tage zuvor eher so leicht genervt war ( über das, was ich noch alles erledigen musste), kam sie dann am Freitag, DIE KRISE ( bitte einen Horrorfilm-Musikeinspieler vorstellen). War vielleicht auch irgendwie klar, aber irgendwie hat es mich dann doch überraschend getroffen – ich hätte nicht gedacht, dass ich alles ernsthaft bereuen würde.

Das Losfliegen gestern hat dann auch problemlos geklappt, nachdem wir mal aus dem Parkhaus den Ausgang gefunden hatten… 😄  Das Singapore-Airlines-Personal war schon am Boden superfreundlich und sie hat schonmal mein Visum gecheckt – womit ich gerade versuche, meine Aufregung unten zu halten (ich mach mir die ganze Zeit Gedanken, was ist, wenn die mich nicht einreisen lassen…). Bevor es weiterging stand dann der Abschied von Tobias an. 😟 Puh…

Dann ging es nochmal durch diverse Sicherheitschecks, Zoll usw und dann habe ich nach einem Kaffee und einer letzten Brezel die restliche Zeit im feien Internet verbracht – einige haben mich nochmal gelesen. 😀

Der Flug nach SIN war dann der Hammer… Ich habe mich ja für Singapore Airlines entschieden, damit die Stewardessen meine Freundinnen werden können und nett zu mir sein können, wenn es mir nicht gut geht. 😕

Das mit dem Freundinnen hat nicht geklappt, was aber nur daran lag, dass unser Kabinenabschnitt 3 männliche Stewardessen hatte. Aber die waren auch nett. 😜

Nur damit ihr eine Vorstellung habt (keine Ahnung, vielleicht ist das für einige von euch Pillepalle,  aber ich bin noch nie so geflogen…):

In Frankfurt gab es noch vor dem Betreten der Maschine unzählige Heftchen, ich habe mich für eine Sportbild und ein Abenteuer&Reisen entschieden. Noch nicht auf der Startbahn gab es die erste Runde heiße, feuchte Handtücher zum Frischmachen. Auf ca. 3000m Höhe angekommen dann eine Runde Geschenke (Geschenke, Geschenke!), ein kleines Reißverschlusspäckchen mit Zahnbürste und – Socken. 😅 Gefolgt von einer ersten Weinrunde mit Erdnüsschen. Dann auf Reiseflughöhe gab es Mittagessen, zur Wahl aus drei Menüs, selbstverständlich mit Getränken. Nachdem ich mir dann etwas die Beine vertreten habe, habe ich mich von meinen neuen Freunden in der Kombüse zu einem Bier einladen lassen. Die zweite Runde habe ich dann aber abgelehnt. 😉 Für Zwischendurch gab es dann ein Nussini, einen Apfel für die Vitamine und die Sandwich-Runde habe ich wieder ausgelassen. Dafür habe ich dann bei der nächsten Gehpause einen Cocktail genommen – selbstverständlich einen Singapore Sling! Diverse Getränkerunden habe ich wieder ausgelassen. In der Zwischenzeit war die Kabine für die Nacht abgedunkelt. Ca. 2h vor der Landung wurde dann das Kabinenlicht wieder angeschaltet, aber ganz langsam gedimmt, quasi wie ein Sonnenaufgang. Parallel zog Brötchenduft durch die Kabine. Aber halt, bevor es Frühstück gibt, müssen nochmal heiße Handtücher her! 😄

Platz hatte ich unheimlich viel, neben mir saßen zwei sehr übergewichtige Engländer, nachdem ich innerlich geflucht hatte, als ich sah, wo sie hinsteuern, musste ich mich hinterher ein bisschen schämen: sie waren unheimlich nett, unaufdringlich und ich hatte Platz genug, habe nichts von ihnen neben mir gemerkt, kein Ellenbogenkampf oder halbe Arschbacke bei mir. Die Plätze scheinen breiter als normal zu sein. Beinfreiheit war auch super, Verstaumöglichkeiten auch klasse (so Kleinigkeiten, die mich sonst beim Fliegen nerven, wenn ich nicht weiß, wohin mit der Brille oder wenn ich das Tablett runtergeklappt haben muss, nur weil ich noch ein Becher Wasser hab – alles gelöst). Entertainment sowieso, habe ein bisschen Serie geschaut (ein paar Folgen der neuesten Staffel 2 Broke Girls gabs), Musik gehört (das neue Coldplay Album und was von den Foo Fighters) und ein bisschen Tetris gespielt.

Der Flug war einige Male holprig, aber wenn es gerade keine „Turbulenzen“ gab, lag der A380 ruhig in der Luft, überhaupt war er total still. Auf die obere Ebene bin ich leider nicht gekommen, da bei unserem Flug komplett Business Class. Start & Landung war perfekt.

Ihr seht, ich mache Werbung für Singapore Airlines!

Beim Zwischenstopp hatte ich ja nur etwas über 2h, die gingen schnell vorbei und dann ging es mit Air New Zealand weiter. Leider wurde der Hobbit-Sicherheitsfilm ersetzt – aber die Surfer, die mit ihren Boards erklärt haben, wie man sicher notlandet, waren auch ok… 😜 ansonsten war der Flug bisher ereignislos, bisschen weniger Platz, weniger Service, zwar einen eigenen Bildschirm am Platz, aber leider keine Konsole, so dass man nicht gut spielen kann, das Essen weniger gut, aber in Summe immernoch alles super – die verlieren halt nur jetzt im direkten Vergleich.

Und zum Abschluss noch zwei Fragen. Die Antworten liegen nur eine Google-Suche entfernt, aber da ich begrenzt Daten habt, dürft ihr das machen (ich wünsche mir aber mehr Rückmeldung als bei meinem Macchu-Pichu-Suchbild mit dem Wwuschelschwanzhasen, also bitte mindestens eine…):

1. Was ist das für ein Gebirge nordwestlich von Moldawien und wie hoch ist das ?
2. Welches Meer ist das rechts vom schwarzen Meer?
3. Warum müssen bei Start und Landung die Kabinenverdunklungen geöffnet sein?
4. Wieviele Einwohner hat Neu Dehli? Das war ein Meeeeeeeeer von Lichtern.

Außerdem möchte ich mich noch für die vielen Anrufe, Nachrichten und teils überraschenden Besuche die letzten Tage bedanken. Ich weiß, dass viele meinen Drang, das hier durchzuziehen, nicht verstehen können. Umso schöner, dass viele meinen Weg zumindest akzeptieren und nichtsdestotrotz hinter mir stehen.
So, jetzt gibt’s hier Essen – wir lesen uns wieder!

Die Nicole