Neues aus dem Regenbogenland

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So viele Regenbogen wie in den letzten 2 Wochen habe ich vermutlich in den letzten 5 Jahren nicht gesehen. Was mich auch gleich zum erwähnenswertesten Phänomen der vergangenen Woche führt: in NZ kann es regnen, obwohl einen die Sonne blendet und der Himmel über einem blau ist. Ein paar Mal habe ich die Wolke, aus der der Regen kommt, tatsächlich nicht gefunden…


In der Nacht nach Tobias Flug hat es geschüttet, was das Zeug hält – ich bin vor Morgengrauen sogar mit dem Auto auf dem Campingplatz auf einen Kiesplatz umgezogen, weil ich Angst hatte, ansonsten im Rasen im Matsch steckenzubleiben.
Ich hatte mich für die folgenden Tage entschieden, nicht allzuviel Strecke zu machen und es auf der Coromandel-Halbinsel ganz gemütlich angehen zu lassen. Zum einen wollte ich mir Zeit lassen, bevor ich weiterrenne in ein neues Abenteuer, zum anderen wusste ich, dass Pollmi und Marie Mitte der Woche von ihrem Südseeausflug nochmal für eine Nacht nach Auckland kamen – ein Abschiedstreffen mit ihnen klang sehr verlockend. Und so fuhr ich los und direkt in wunderschönes Wetter – es ist die Tage so wechselhaft gewesen, fast täglich hat es geregnet, aber immer nur wolkenbruchartig für ein paar Minuten, eine halbe Stunde später war der Himmel meist wieder blau.

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Am Kopf der Coromandel hab ich ein schönes Hostel gefunden, in dessen Mandarinenbaumgarten ich mit Willi übernachten konnte und trotzdem die ganzen Hostel-Annehmlichkeiten (warmes Bad und Küche, Wohnzimmer, Hängematten überall, Wifi, gratis Waschmaschine, gratis Fahrradausleihe usw.) mitnehmen konnte. Das war genau, was ich gesucht hatte, weshalb ich zwei Nächte dort blieb und richtig schön entspannte. An meinem ganzen Tag dort habe ich mir ein Fahrrad geschnappt und bin zu einer Wanderung gefahren, die ein paar Kilometer außerhalb begann. Leider war die Strecke, die eigentlich eine gute Stunde gehen sollte, aber wegen Kauribaum- Rettungsaktionen gesperrt. Ich konnte zwar noch zum Highlight, einem ca. 1200 Jahre alten Baum, laufen, aber dann war Schluss. So blieb es in Summe mit einer anderen kleineren Runde bei einer guten halben Stunde laufen. Was gut war, auf dem Rückweg überraschte mich nämlich ein ziemliches Gewitter vom Meer her. imageMeine Versuche, auf meinem Hollandrad ohne Gangschaltung dem Regen und dem Gewitter davonzufahren, haben bei einigen Einheimischen für ziemliches Amüsement und Anfeuerungen gesorgt… Hat genutzt, mit dem Beginn des Wolkenbruchs bin ich im Ort, der noch ca. ein Kilometer vom Hostel entfernt war, angekommen. Den Regen habe ich dann als Ausrede benutzt, einem der zahlreichen Cafés im Ort einen Besuch abzustatten… 🙂
Die Coromandel ist eine unheimlich schöne Halbinsel mit tollen Stränden, glasklarem Wasser und immer wieder sehr schönen, kleinen Wanderungen im Wald. Man kann da sicherlich gut eine Woche und länger verbringen, zumal, wenn Badewetter ist. Der oberste Zipfel der Halbinsel ist nur über Schotterpiste erreichbar, die ‚Ringstraße‘ schneidet das quasi ab. Wir waren weder beim letzten Mal (keine Zeit) noch ich jetzt (Straße gesperrt) oben, aber da muss es nochmal besonders schön sein. Die 6$-DOC-Campgrounds dort, die also außer einem Plumpsklo nicht mehr bieten, muss man für die Zeit zwischen den Jahren sogar bis ungefähr Oktober vorgebucht haben, sonst sind die voll – zu der Zeit muss ganz Auckland auf der Coromandel sein… Ich bin an der Ostseite wieder runtergefahren. Meine spontanen Versuche, noch tauchen zu gehen dort, waren leider nicht von Erfolg gekrönt – es gab zwar noch Tauchgänge, aber erst Donnerstag, da war ich schon wieder weg… Also ging es eben mit der Passagierfähre über eine Meerenge auf die andere Seite, wo man zwei Runden zu einer schönen 2h-Tour verbinden konnte, wiedermal mit spektakulären Ausblicken. Meine Versuche, irgendwo jemand vertrauenserweckenden zu finden, der mir meine Haare schneidet, waren weder an dem Tag noch am nächsten von Erfolg gekrönt – so ist alles noch dran.
Für das Treffen mit den Mädels habe ich mich mit Ihnen in einem flughafennahen Hostel einquartiert. Das war die Backpackerunterkunft des schon eher mäßigen Hotels, in dem ich die erste Nacht verbracht habe. So wissend, dass mich ein bisschen ‚Luxus‘ erwartet, habe ich eine Nacht auf einem freien Platz verbracht, hinter einer Bibliothek mit W-Lan, wo ich schon einmal eine Nacht verbracht habe. Ich muss feststellen, dass ich wahrscheinlich nicht mehr auf solche Plätze gehe. Das ist alles super, Toiletten gut, Trinkwasser da, Abwasserstation da, dort eben sogar W-Lan – aber ein Teil der anderen Backpacker, das geht gar nicht… Mir war das richtig unangenehm, mit solchen da zu stehen – laut, schmutzig, ignorant, da will ich nicht dazugehören! Es sind ja nicht alle, aber die paar verleiden es einem wirklich… Vielleicht bin ich zu alt, zu spießig, zu intolerant, ich weiß es nicht. Aber irgendwie, da zahle ich lieber 15-20$ und muss nicht das Gefühl haben, jedem, der vorbeikommt, zurufen zu müssen: „ich bin anders! Ich bin eine von den Guten!“

Das Treffen mit den Mädels war total schön und es hat mich auch so ein bisschen über die ersten Tage gebracht, zu wissen, dass ich da jetzt nochmal jemanden treffen kann, den ich mag.
Das Hostel aber kommt auf meine Hitliste ganz weit nach oben – auf der, der schlimmsten Unterkünfte… Spontan haben wir beschlossen, trotz frischem Fisch in der Kühlbox, essen zu gehen – gemütliches beisammensitzen wäre dort nichts gewesen… So haben wir einen ganzen Mittag, einen Abend und einen weiteren Morgen zusammen ‚verschwätzt‘ (und Marie hat mir noch gezeigt, wie ich meinen Namen tanze!), bevor für die beiden der Heimflug anstand. 9 Monate Abenteuer Neuseeland sind für sie nun zu Ende…
Für mich war es ein großes Glück, auf die beiden zu treffen. Vielleicht ist das ja nun endlich der Grund, um mal Dresden zu besuchen?! 🙂

Da für die kommenden Tage am schönsten Vulkan der Welt ein Schönwetterfenster angesagt ist, habe ich beschlossen, die mit Tobias wegen dem Wetter verpasste Zweitagestour nachzuholen. Das heißt zwar Kilometermachen ohne Ende (das ziiiiieht sich – und 350km ist ein ganzer Tag fahren hier…), aber wer weiß, ob es wann anders nochmal mehrere sichere schöne Tage hat und ich dann Zeit habe. Da die Fahrt länger ging als erwartet, kam ich erst im Dunkeln am Campingplatz an – dafür habe ich zwischendurch für einen spektakulären Sonnenuntergang am Meer angehalten. imageUnd während ich davor vergeblich den Horizont nach dem Vulkan abgesucht hatte, fand ich ihn da plötzlich, als ich mich umdrehte und zum Auto zurücklaufen wollte – wunderschön und schneebedeckt!

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Nun sitze ich hier, nach einem reichlichen Abendessen (der Fisch musste weg…) in der Küche des Campingplatz und versuche, nicht daran zu denken, wie kalt die Nacht im Auto werden wird – hier sind es gerade noch 4Grad, obwohl ich extra an der Küste geblieben bin und erst morgen auf 900m hochfahre, wo die Wanderung beginnt (ich hätte auch dort übernachten können).
Im Moment bin ich ein bisschen aufgeregt wegen der Wanderung. Ich bin noch nie eine solche Tour alleine gegangen und bin gespannt, wie das so wird – und wie kalt es in der Hütte in der Nacht mit meinem Sommerschlafsack werden wird… Meine Wärmeflasche trage ich auf jeden Fall mit!

Ein Gedanke zu „Neues aus dem Regenbogenland

  1. Hallo Nicole,

    wollte nun auch mal ein Kommentar hinterlassen. Bin ja eher so der stille Leser 😉 Ich schau jeden Morgen nach, ob es neue Abenteuer von dir gibt und freu mich riesig, wenn ich Neuigkeiten von dir höre!

    Da bin ich ja mal gespannt, wie du deinen Namen tanzt. Das musst du uns unbedingt mal zeigen 😀 😀

    Ich wünsche dir noch viele schöne Abenteuer und Erlebnisse. Pass auf dich auf!

    Liebe Grüße Katja

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